Nazihaus am Frankfurter Platz

Das Haus in der Frankfurter Straße 264 am Frankfurter Platz wurde und wird seit geraumer Zeit von mehreren Nazis aus Braunschweig und der Umgebung bewohnt und dient als Anlaufpunkt der regionalen Neonaziszene. Es liegt zentral im alternativen Kiez des Westlichen Ringgebiets, inmitten diverser Anlaufstellen sozialen und (sub)-kulturellen Lebens, wie dem Stadtteilzentrum der AWO, dem Mütterzentrum, dem Nexus und der Lebenshilfe.

Weiterhin befindet sich seit Jahren neben dem Haus eine gewachsene Gemeinschaft an Trinker*innen, an welche die Nazis leicht andocken und sich in der Nachbarschaft schnell eine gewisse Akzeptanz erlangen konnten. Neben dem praktischen Zeitvertreib ergab sich so auch die Möglichkeit rechtsextreme Positionen einfach und schnell verbreiten zu können. Als Vorreiter agierte hier Sascha Mann, der als erstes in das Haus zog. Ihm folgte Lasse Richei, der den Saufgelagen vor dem Haus lieber Drogengeschäften in der Nachbarschaft vorzog. Nach Wohnungsdurchsuchungen und einem Gefängnisaufenthalt gab er seine Wohnung vorläufig auf.

Inzwischen wohnen die Rechtsextremen Achim Heide, Dina Baginski und Lukas Lange in dem Haus. Zusätzlich dient es Sebastian Schmidtke und Laura Wolter als Lager und Büro für ihren Nazi-Versand "Hexogen" und als Treffpunkt für jegliche Naziaktivitäten in der Stadt.

Vor Aufmärschen oder Kundgebungen versammeln sich regelmäßig größere Gruppen von Rechtsextremen aus Braunschweig und Umgebung in den Wohnungen des Hauses, um von dort gemeinsam in einer großen Gruppe Richtung Innenstadt oder Bahnhof zu den Nazi-Veranstaltungen aufzubrechen. Im und vor dem Haus finden ebenfalls regelmäßig große Trinkgelage statt, zu denen sich Nazis wie Johannes Welge, Pierre Bauer, Michaela Rege-Mittelstädt, Melissa Mittelstädt, Kevin Naumann, Dominik Brandes, Julia Füger und Sascha Mann einfinden. Aus dem Haus heraus kommt es immer wieder zu Provokationen, Pöbeleien und körperlichen Übergriffen auf Nachbar*innen des WRG. Obwohl es im Sommer 2021 vermehrt zu Polizeieinsätzen gegen stark alkoholisierte Nazis auf dem Frankfurter Platz kam, nehmen die Probleme um das Haus immer mehr zu.